„Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“
Das klingt gut. Aber wer hilft dem, der sich nicht zu helfen weiß? Kein Zweifel: Sorge um sich und Gruppenegoismus sind mächtige Triebkräfte. Aber zu jeder Zeit gibt es Menschen, denen die Not der anderen näher liegt als der eigene Vorteil.
Der jüdische Schriftgelehrte, der uns das Buch Jesus Sirach hinterlassen hat, gehörte wohl nicht zu den Hilflosen. Und doch denkt er an sie.
In seiner Sorge um die Rechtlosen und Bedrängten, um Waise und Witwe, fasst er die Bessergestellten nicht mit Samthandschuhen an.
Gott liebt die Gerechtigkeit, lässt er uns wissen – und nur, wer gerecht handelt, ist Gott recht und wird seiner Bestimmung als Mensch, als
Mitmensch, gerecht. Leute wie dieser Jesus Sirach hätten es ja eigentlich gar nicht nötig gehabt. Aber wir haben sie nötig – Menschen wie ihn.