Beten lernen, das können wir nur von einem Menschen, dem wir vertrauen und
dem wir zutrauen, etwas von Gott und etwas von uns zu verstehen.
Das aber umschreibt das Verhältnis der Jünger zu ihrem Rabbi Jesus recht gut.
Jesus lässt sie mit ihrer Bitte nicht im Stich.
Das Gebet, das er in ihre Hände gibt, hat nichts Spektakuläres an sich.
Es fängt den Glauben Israels ein wie ein Brennglas.
Es ist ganz einfach.
Es ist so überwältigend einfach wie das, was Jesus von Gott verstanden hat:
Gott ist gut –
ein fürsorglicher Vater, der für sein Kind so sorgt,
dass es sich nicht zu sorgen braucht.
Der Gott und Vater Jesu Christi ist einer,
der herzlich und barmherzig auf den Menschen zugeht,
auch wenn wir stur wegschauen oder weglaufen oder wie erstarrt stehen bleiben.
Dieser Gott tröstet die Untröstlichen, stillt Hunger und richtet geknicktes Leben auf.
Wenn dieser Gott nahe kommt,
wenn sein Reich kommt,
wird schwere Schuld leicht und eine verfinsterte Erde hell.