Im nächsten Video spielt Jacobus Gladziwa die Fantasie und Fuge in B-Dur/b-Moll Op. 18/6 von Alexandre Boëly. Boëly lebte von 1785-1858. Er war der breiten Öffentlichkeit seiner Zeit kaum bekannt, da sein Stil als nicht zeitgemäß und zu streng galt – er beschäftigte sich intensiv mit den Werken Bachs und der Wiener Klassik, in einer Zeit als die Oper und Operette Einzug in die Kirchenmusik von Paris erhielt.
Von 1840-1852 war er Organist an St-Germain-l’Auxerrois in Paris . Allerdings wurde er entlassen, da dem Pfarrer dieser Stil missfiel. Von 1845-1850 unterrichtete er an der Chorschule von Notre-Dame. Boëly komponierte neben Orgelwerken auch zwei Messen und Kammermusik.
Die Fantasie und Fuge B-Dur/b-Moll gilt als sein bekanntestes Werk. Sie verknüpft virtuoses Spiel mit einem strengen fugierten Teil und kombiniert diese Teile miteinander. Der strengere Mittelteil in b-Moll wird B-Dur. Boëlys Kompositionen gelten als gereifter als die seiner meisten Zeitgenossen und beeinflussten u. a. C. Saint-Saens und C. Franck.