Wer sich sich nicht äußert, hat offenbar nichts zu sagen.
Wer sich in einem Gespräch zurückhält oder gar verstummt,
beweist seine Überforderung und gilt als inkompetent.
Stillstand ist Rückschritt, ein Eingeständnis.
So denken wir, so beurteilen, so verurteilen wir uns gegenseitig.
Gott sieht es anders:
Wir dürfen still stehen,
wir dürfen schweigen,
wir dürfen einfältig werden
und fassungslos staunen.
In einem schönen Lied heißt es:
„Ich sehe dich mit Freuden an /
und kann mich nicht satt sehen; /
und weil ich nun nichts weiter kann, /
bleib ich anbetend stehen. /
O dass mein Sinn ein Abgrund wär /
und meine Seel ein weites Meer, /
dass ich dich möchte fassen.“ (GL 256)
Nur wer da einhält,
wer innehält und staunend schaut,
wer da nicht weiterweiß und nichts weiter kann,
hat verstanden.