Am 1. Oktober jährt sich der Todestag Guardinis zum 50. Mal. Aus diesem Anlass wird Erzbischof Dr. Heiner Koch um 18:30 Uhr in St. Ludwig ein Pontifikalamt zelebrieren. Anschließend findet eine Begegnung im Gemeindehaus statt.

Tags zuvor, am 30. September, haben Interessierte die Möglichkeit, Guardini durch ein Tondokument des Bayrischen Rundfunks im Original als inspirierenden Redner zu erleben: Jeweils zur vollen Stunde wird in St. Ludwig zwischen 14 und 17  Uhr seine berühmte Dankesrede zur Erasmuspreisverleihung 1962 mit dem bekenntnishaften Titel „Warum ich Europäer bin“ zu hören sein.

Romano Guardini wurde 1885 in Italien geboren und siedelte mit seinen Eltern bereits ein Jahr später nach Deutschland um. An der Humboldt-Universität zu Berlin, die damals noch Friedrich-Wilhelms-Universität hieß, war er Professor für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung. Sein Lehrstuhl wurde aber durch die Nationalsozialisten abgeschafft. Erst nach Kriegsende war er in München erneut als Professor tätig. Unter seinen Schülern und Verehrern, zu denen u. a. auch die Philosophin Hannah Arendt und die Geschwister Scholl zählten, war er vor allem für sein interdisziplinäres und feinfühliges Denken bekannt. Über die Grenzen von Fachrichtungen und Disziplinen hinaus nahm er aus christlicher Perspektive die Probleme seiner Zeit in den Blick.

Im Dezember 2017 eröffnete der Münchner Kardinal Marx das Seligsprechungsverfahren für Romano Guardini. Die in Berlin ansässige Guardini Stiftung, die sich seit 1987 im Geiste ihres Namensgebers für den Dialog von Kunst, Wissenschaft und Glauben einsetzt, ruft anlässlich seines 50. Todestages eine Theologische Predigtreihe mit dem Titel „Wo ist Christus?“ ins Leben.

Im Rahmen dieser Reihe werden an jeweils drei Samstagabenden pro Halbjahr junge Guardini-Forscher über verschiedene Aspekte seines Werkes predigen. Wie das Pontifikalamt finden die jeweiligen Gottesdienste in der Kirche St. Ludwig statt. Mehr Informationen finden Sie unter www.guardini.de.

Flyer zum Pontifikalamt (pdf)

Termine

29. September | 18:30 Uhr | Der Blick auf das Ganze

1. Oktober | 18:30 Uhr | Pontifikalamt

27. Oktober | 18:30 Uhr | Wir müssen wieder sehen lernen

1. Dezember | 18:30 Uhr | Das Gute wird die Wirklichkeit ordnen